Hachez Schokoladen

Der Schoko-Lader

Viele Bremer Unternehmen haben eine lange Geschichte. So auch auch die Hachez Schokoladenfabrik. Die alte Handwerkskunst der erfahrenen Chocolatiers und moderne Ingenieursleistung können zusammenpassen. Nach Erzeugung der hochwertigen Produkte ist im Endverpackungsbereich Automation gefragt. Die Firma roTeg aus Dortmund bietet mit dem Palettierroboter PARO eine Lösung für diesen Bereich an, um die Waren effizient versandbereit zu machen.

Die Gesetze der Marktwirtschaft erfordern im Bereich der Logistik und Produktionsplanung einen Anteil an Automation. Gerade bei der Palettierung und der Versandsteuerung kann ein Unternehmen viel einsparen. Dafür braucht es eine clevere Optimierung. Denn eine zeitraubende und anstrengende Handpalettierung ist betriebswirtschaftlich oft nicht zielführend. Zudem ist die Einhaltung der vorgegebenen Packmuster und Produktkennzeichnung für die Endabnehmer ein wichtiges Kriterium, das der Anbieter ohne Fehler einhalten sollte.

Kompakte Palettierzelle

Die Aufgabe der Integration eines Palettierroboters im Hause Bremer Hachez Chocolade war von Anfang an mit einer Einschränkung verbunden: das Platzangebot. Das Gebäude der Firma steht mitten im Stadtgebiet. Ein Anbau – nicht möglich. Außerdem stammt das Haus aus dem letzten Jahrhundert, ist denkmalgeschützt. Eine bauliche Anpassung – nicht möglich. Am Ende bleibt ein drei Meter breiter Gang für den Palettierroboter. Der muss also besonders kompakt sein: Damit auch noch Menschen durch den Gang passen, dürfen gerade einmal zwei Meter verbaut werden.
Die Anlagenplanung begann mit einer Vermessung des Aufstellortes. Anschließend hat das roTeg Team ein Layout erstellt. Schnell war klar, dass die kompakteste Form des PARO Anwendung finden muss: Die Kurzarm-Variante mit einem Arbeitsbereich in der Breite einer Euro-Palette.

Verpackung wird geschont

Die verwendeten Verpackungseinheiten bestehen hauptsächlich aus Verkaufsverpackungen für den Handel. Eine schonende Bearbeitung der zehner Gebinde Schokoladentafeln ist höchstes Gebot. Um die Ausbringungsmenge ohne Schäden und zügig abarbeiten zu können, verwendet der Palettierroboter einen Sauggreifer mit mehreren Saugkreisen. Auf diese Weise kann er zum einen die verschiedenen Verpackungsgrößen berücksichtigen, zum anderen kann er mehrere Packstücke pro Hub aufnehmen.
Die Platzierung einer Zwischenlagenpalette an einem sonst üblichen, zweiten Palettenstellplatz ist aufgrund des Platzangebotes ausgeschlossen. Schließlich soll noch Rangierplatz für einen Hubwagen verbleiben. Hintereinander in Längsrichtung können die Paletten nicht angeordnet werden. Grund dafür ist ihre Konstruktion. Ein Hubwagen könnte die Paletten nicht seitlich aufnehmen.

Zwischenlagentisch als Lösung

Eine zweite Ebene musste her. Also bauten die Ingenieure der roTeg AG ein Zwischenlagenmagazin über die Fördertechnik. Die Steuerung des Palettierroboters erlaubt dem Anwender die einfache Programmierung von Positionen. Diese fährt der Roboter je nach Programmzyklus an. Nach dem „Teaching“ oder der direkten Zahleneingabe der Abnahmeposition, ist diese sofort im Packschemengenerator verwendbar. Gleichzeitig ist die Entnahme aus dem Magazin programmiert, wenn der Anwender nach dem letzten Packstück der Lage den Button „Zwischenlage“ anklickt.
Die Fördertechnik soll zudem eine zweite Aufgabe erfüllen: Vor der Roboterzelle bekommen die Produktverpackungen ihre Etiketten. Der Etikettierer ist jedoch nur schwer für Wartungen erreichbar. Falls er einmal falsche Etiketten aufgebracht hat, sollte der Roboter reagieren können. Dazu ist ein Barcode-Scanner mit der Robotersteuerung verbunden. Dieser prüft das Etikett und meldet dem Roboter das Ergebnis. Falls der Barcode nicht lesbar ist oder fehlt, stoppt der Roboter den Palettiervorgang und sendet ein Haltesignal an die Vormaschinen.

Schutzanlage für den Palettenwechsel

Die Schutzanlage besteht aus einer seitlich angebrachten Schiebetür und einem Lichtgitter. Erstere dient zum Befüllen des Zwischenlagenmagazins, letzteres ist die Zugangsmöglichkeit zum Palettenwechsel. Dieser gestaltet sich einfach. Schließlich soll die Unterbrechung des Palettiervorganges möglichst kurz bleiben. Ist ein Programmzyklus beendet, wird die Vollpalette gegen eine Leerpalette getauscht. Die Anlage erkennt über Lichttaster die Ab- oder Anwesenheit der Palette und setzt das Packschema automatisch auf Null zurück. Nach Quittierung auf dem Bedienpult, nimmt der Roboter die Palettierung mit maximaler Geschwindigkeit wieder auf. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Bedienung der Steuerung. Durch den integrierten Packschemengenerator kann auch unerfahrenes Personal neue Palettiermuster in wenigen Minuten einrichten. Hierzu geben die Mitarbeiter lediglich die Abmessungen der Packstücke ein und das Programm schlägt eine optimierte Lösung vor.

Einfache Bedienung per Fingerdruck

Per Touchscreen kann man die Packstücke mit Fingerbewegungen auch verschieben, drehen, hinzufügen oder löschen. Die Anlage stellt einen hohen Nutzwert für die Anwender aller Branchen dar. „Jeder, der seine Produkte auf Paletten bringen muss, kann unsere Anlage einsetzen.“, meint hierzu Dipl.-Ing. Dieter Böhle, Verkaufsleiter der roTeg AG. „Das flexible System erlaubt mit dem passenden Greifwerkzeug, welches wir in eigener Fertigung nach Produktspezifikation herstellen, die Handhabung aller Gebindearten.“
Von der Bremer Hachez Chocolade legt Dipl-Ing. Martin Meier als Kaizen-Manager sein Augenmerk auf die Prozessverbesserung: „Die Anlage soll effizient arbeiten und dem Personal Freiräume geben, um unseren Wirkungsgrad an anderer Stelle zu erhöhen. Hierbei ist betriebswirtschaftlich natürlich auch die kurze Amortisationszeit wichtig.“